Neuigkeiten
Ich bin dann mal Wegweiser
Am 4. Juli erhielten 18 ausgebildete Behinderten-Lotsen von Ministerialrat Ulrich Kolb vom NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales ihre Zertifikate.
Die Lotsen beraten und unterstützen Menschen mit Behinderung und fungieren als regionale Wegweiser im gesamten Rheinland.
„Die Idee der Wegweiser ist es, dass Menschen mit Behinderung von unabhängigen und zum Teil selbst Betroffenen beraten und informiert werden“, sagt Ellen Romberg-Hoffmann vom Zentrum für selbstbestimmtes Leben Köln, das die Lotsenausbildung durchführt.
Seit 2010 werden die Lehrgänge für Lotsen angeboten und bislang wurden fast 70 Menschen ausgebildet. Ziel der Maßnahme ist es, die Teilnehmer zu finanziellen, sozialrechtlichen und psychosozialen Fragstellungen, Beratungs- und Vernetzungskompetenz zu vermitteln. Dabei geht es häufig um Fragen wie: Welche Hilfsmittel gibt es für mich und wie finanziere ich diese? Welche Möglichkeiten habe ich als behinderter Mensch auf dem freien Arbeitsmarkt? Wo stelle ich genau welchen Antrag?
„Dies alles zu wissen und sich alleine zu trauen etwas einzufordern, fällt behinderten Menschen auch heute noch nicht immer leicht“, so berichtet ein Teilnehmer.
Die Ausbildung, die das Zentrum für selbstbestimmtes Leben in Kooperation mit der Stiftung Christlich-Soziale Politik aus Königswinter anbietet, dauerte acht Monate und wurde finanziert vom NRW-Landesministerium für Arbeit, Integration und Soziales.
Die meisten Teilnehmer der Lehrgänge sind bereits in der Selbsthilfe aktiv und wollen ihr ehrenamtliches Engagement als Lotsen noch verstärken und weiter ausbauen. Durch die LotsInnen wird laut den Projektmitarbeiterinnen Sandra Meinert und Ellen Romberg-Hoffmann ein Hilfsnetzwerk im Rheinland aufgebaut, in dem behinderte Menschen Begleitung und Unterstützung von teils selbst behinderten LotsInnen erhalten.
Während der Schulung wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben praktischen Übungen von Referenten unterrichtet, die selbst körperlich beeinträchtigt sind. „So übernehmen diese eine Vorbildfunktion bei ihren Vorträgen und sie machen den angehenden Lotsen deutlich, dass jeder etwas erreichen kann“, erklärt Projektmitarbeiterin Sandra Meinert.
Die Lotsen werden auch nach der Schulung von den Projekt-Mitarbeiterinnen weiterbegleitet. Eine weitere Lotsenschulung ist angedacht, hängt aber von der Evaluation der Ergebnisse ab. Bei Interesse an einer Ausbildung bitte melden unter lotsen@zsl-koeln.de.
Infos zum Hilfsnetzwerk der Lotsen "Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort" gibt es unter www.lotsen-nrw.de. Hier können die Lotsen auch direkt von Ratsuchenden kontaktiert werden.
Kölner Lichter
Wer die Kölner Lichter am 19. Juli erleben möchte, kann sich auf der Webseite der Veranstaltung informieren. Hier werden viele Hinweise für gehbehinderte Besucher und Besucherinnen gegeben.
http://www.koelner-lichter.de/festland/koelner-lichter-festland-barrierefrei.php
Geschwister behinderter Menschen
Für erwachsene Geschwister von behinderten Menschen gibt es kaum Hilfeangebote. Deswegen haben sich einige Betroffene zusammengeschlossen. Auf der Webseite www.erwachsene-geschwister.de/idee/ sammeln sie Geschichten und Erfahrungen und organisieren Treffen. Sie möchten den Austausch und die gegenseitige Unterstützung fördern.
Inklusive entwicklungspolitische Freiwilligenarbeit
Sseit 2012 ermöglicht bezev mit dem Pilotprojekt „weltwärts alle inklusive“ jungen Menschen mit Behinderung die Teilhabe am internationalen, entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „weltwärts“. Ein Teil der Freiwilligen mit Behinderung, die im Rahmen des Pilotprojekts im Ausland waren, kehrt im Sommer 2014 zurück. Erste Erfahrungen in der Vorbereitung, Begleitung und Durchführung des inklusiven Freiwilligendienstes können nun ausgetauscht werden, Hindernisse und Chancen können benannt und ausgewertet werden.
Die Konferenz bietet für Träger von Freiwilligendiensten und andere Interessierte die Gelegenheit, Anregungen und Hinweise zur Verringerung von Barrieren zu bekommen und anhand von Beispielen aus der Praxis zu lernen.
14. Oktober 2014, 11-19.00 Uhr, Jugendherberge Düsseldorf
Webseite von bezev
Tag der Begegnung
Auch dieses Jahr findet der Tag der Begegnung wieder in Köln statt. Auf dem großzügigen Rheinparkgelände gibt es jede Menge zu sehen.
Da sind das ZsL und KsL natürlich auch mit dabei.Sie finden uns diesmal im Zelt der Stadt Köln.Wir freuen uns auf jede Menge Besuch und regen Austausch mit Ihnen.Außerdem erhoffen wir uns eine volle Plakatswand. Machen Sie mit und zeigen Sie uns, was Sie verändern würden, wenn Sie König oder Königin von Deutschland wären.
„Peer Counseling auf den Weg gebracht“
Nach 25 Jahren Erfahrung mit dem Peer Counseling wird unsere Arbeit nun auch im Modellprojekt „Peer Counseling auf den Weg gebracht“ des Landschaftsverband Rheinland (LVR) gefördert. Das ZsL Köln ist seit dem 1. Juni 2014 einer der 10 Projektbeteiligten.
Am 3. Juni fand die große Auftaktveranstaltung mit allen Projektbeteiligten statt. Mitarbeiterinnen des ZsL Köln waren auf dem Podium und in den Workshops vertreten.
Im Rahmen des Projekts wird im ZsL Köln Beratung nach dem Peer Counseling gefördert, die Jennifer Westbomke durchführen wird. Barbara Combrink-Souhjoud und Ellen Romberg-Hoffmann werden an der Curriculumsentwicklung sowie der Durchführung der Schulung mitwirken und die beteiligten Projektträger beraten und begleiten.
Das Projekt wird von der Uni Kassel und Prognos wissenschaftlich begleitet.
Link zur Pressemitteilung des LVR
LVR fördert Modellprojekte zum Peer Counseling
In der dreijährigen Projektförderung „Peer Counseling auf den Weg gebracht“ sollen neue Modelle nach dem Prinzip des Peer Counseling erprobt werden. Seit dem 1. Juni 2014 werden 10 Modellprojekte gefördert. Am 3. Juni fand die große Auftaktveranstaltung mit allen Projektbeteiligten statt.
Mit 25 Jahren Erfahrung mit dem Peer Counseling ist auch das ZsL Köln einer der Projektbeteiligten. Es wird an der Curriculumsentwicklung sowie der Durchführung der Schulung mitwirken und die beteiligten Projektträger beraten und begleiten.
Das Projekt wird von der Uni Kassel und Prognos wissenschaftlich begleitet.
Zur Pressemitteilung des LVR
Jubiläen im ZsL Köln
Gleich dreifachen Grund zum Feiern gibt es dieser Tage im ZsL Köln. Zwei 20-jährige und sogar ein 25-jähriges Mitarbeiter-Jubiläum stehen in diesem Jahr an.
Günter Seeck ist als Urgestein seit 1989 beim ZsL Köln dabei. Anfangs hat er für die „Randschau“. Emanzipatorische Zeitschrift für Behinderte“ gearbeitet. Günter Seeck hat die Blüte der Behindertenbewegung miterlebt. Heute sei es dagegen still geworden: „Wir sind braver geworden, weil wir uns anpassen müssen. Manchmal sollten wir den Protest ernster nehmen und uns nicht auf dem Erreichten ausruhen.“ In Kindheit und Jugend hat er 18 Jahre in der Behinderteneinrichtung in Bad Kreuznach gelebt und dort seine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht. Sein Bewusstsein als behinderter Mensch habe sich durch die Arbeit im ZsL Köln geschärft.
Barbara Combrink hat 1994 direkt nach ihrem Studium der Diplom-Pädagogik beim ZsL Köln angefangen. Vorher war sie als Praktikantin und ehrenamtliche Mitarbeiterin dort tätig. Seitdem hat sie in unzähligen Projekten mitgearbeitet. Sie war eine der ersten, die in Köln Persönliche Assistenz im Arbeitgebermodell praktizierte. Außerdem hat sie an der ersten Peer Counseling-Ausbildung der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland teilgenommen.
Horst Ladenberger ist ebenfalls seit 1994 als Diplom-Psychologe angestellt, seit 1998 ist er zudem Geschäftsführer. Er bedankte sich anlässlich seines Jubiläums bei seinem Team. Die Vergangenheit des ZsL Köln sei immer geprägt gewesen von finanziellen Unwägbarkeiten. Dass nun gleich drei große Jubiläen in einem eher kleinen Team anstehen, bewertet Horst Ladenberger als Qualitätsmerkmal. „Hier gibt es alles andere als krisensichere Arbeitsbedingungen. Die Treue der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist ein riesiges Kompliment für das ZsL Köln als Arbeitgeber. Es zeigt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit Haut und Haaren mit der Arbeit identifizieren und auch in Zeiten der finanziellen Dürre weit über das geforderte Maß hinaus tätig sind. Allerdings darf Selbstausbeutung nicht der Dauerzustand sein und kalkulierbar werden. Die Rückmeldung unserer Ratsuchenden zeigt uns, dass sich der Einsatz nach wie vor lohnt.“
Das ZsL Köln bietet seit 1987 unabhängige Unterstützung für behinderte Menschen an. Derzeit sind 8 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen angestellt.
Vielen Dank der Kämpgen-Stiftung!
Über ein Jahr, vom Mai 2013 bis Ende Mai 2014, förderte die Kämpgen-Stiftung das ZsL Köln mit einer großzügigen Spende von insgesamt 16.000 €.
Nun ist der Förderungszeitraum beendet und wir, das Team vom ZsL Köln, möchten uns auf diesem Weg noch einmal herzlich für die Unterstützung bedanken.
Mit Hilfe dieser Zuwendung konnte die professionelle, unabhängige Beratung im Bereich der Persönlichen Assistenz aufrecht erhalten werden. In dieser Zeit konnten mehr als 100 persönliche Beratungsgespräche durchgeführt werden. Dies war enorm wichtig, da neben dem Wegfall diesbezüglicher Fördergelder auch längerfristige Erkrankungen das Team des ZsL Köln dezimierten. Ohne Förderung durch die Kämpgen-Stiftung wäre Vergleichbares nicht zu leisten gewesen.