Zehn Jahre UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Nordrhein-Westfahlen – die EUTB-Beraterin vom "Selbstbestimmt Leben" Köln, Rose Jokic, stellte Fortschritte aber auch Rückschritte und notwendige noch umzusetzende Maßnahmen vor.
Den Rahmen bot die Fraktion DIE LINKE in der Landschaftsversammlung Rheinland und lud zum Empfang anlässlich des zehnjährigen Bestehens der UN-Behindertenrechtskonvention ein.
Mit dem Empfang sollte das Abkommen zum einen als konkrete Grundlage des Einsatzes für eine inklusive Gesellschaft gewürdigt werden, zum anderen galt es Bilanz zu ziehen: "Was ist über die Sensibilisierung für das Recht auf barrierefreie Teilhabe hinaus erreicht worden? Wie viel näher sind wir dem Ziel einer Gesellschaft gekommen, in der Behinderung als Teil der Vielfalt menschlichen Lebens vorbehaltlos anerkannt wird? Was sind die vordringlichsten anstehenden Aufgaben…" hieß es in der Ankündigung.
Als Beraterin im Kölner Zentrum für "Selbstbestimmtes Leben" im Projekt "ergänzender unabhängiger Teilhabeberatung" resümiert Rose Jokic: "In Nordrhein-Westfahlen sind zwar Ansätze zur Umsetzung der UN-BRK erkennbar – von der Verwirklichung der Rechte von Menschen mit Behinderung auf selbstbestimmtes Wohnen in der Gemeinschaft, selbstbestimmte Teilhabe bei der Mobilität, am Arbeitsleben oder an Bildungsangeboten sind wir noch weit entfernt".
Menschen mit Behinderung werden aus Kostengründen viel zu oft gezwungen, in stationären Einrichtungen zu leben. Wegen fehlenden Vorgaben sowie mangelnder Barrierefreiheit wird Menschen mit Behinderung der Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt, aber auch zu Verkehrsmitteln, kulturellen- und Freizeitangeboten erschwert. Die Aufrechterhaltung von Sonderstrukturen ist weder für die Verwirklichung inklusiver Bildungsangebote noch für die Wahrnehmung gesellschaftlicher Vielfalt förderlich.